Vorträge und Workshops

VORTRÄGE und WORKSHOPS

gibt es ab Juni regelmäßig zu folgenden Themenbereichen:
Städtisches Gärtnern
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Theater und Neue Musik
Die Workshops und Vorträge sind kostenlos und finden an den Wochenenden im Garten statt.

Anmeldung unter kontakt(at)grasertheater.de

Samstag 28. Juni, 14 - 16 Uhr - Vortrag:
MENSCH, NATUR, MUSIK - Impulse zur Korrektur einer schwierigen Verwandtschaft
von Prof. Dr. K. Rainer Nonnenmann

In den 1960er Jahren führte die Idee der „Weltmusik“ zu einer grundsätzlichen Erweiterung des bis dato anthropozentrischen Blicks auf Natur und Musik. Und in den 1970er Jahren trat, ausgelöst durch grassierende Umweltzerstörung, an die Stelle der bisherigen Entgegensetzung von Mensch versus Natur nach und nach ein wachsendes Bewusstsein für die komplexen Wechselwirkungen menschlichen Handelns im Ökosystem Erde. Solch ökologisches Denken zeigt sich ebenso in neuer Musik. Auch wenn letztlich nicht zu beantworten ist, ob Musik auf diesen Bewusstseinswandel eher symptomatisch reagiert oder inwiefern sie diesen auch selber aktiv mit befördert, lässt sich anhand einiger Komponisten und Werke der letzten vierzig Jahre bis hin zu Sarah Nemtsovs und Anna Peschkes „Gräsertheater“ eine kleine Geschichte des ökologischen Denkens in der neuen Musik skizzieren.

Rainer Nonnenmann, studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Deutsche Philologie an den Universitäten Tübingen, Köln und Wien. Als Dozent für Historische Musikwissenschaft lehrt er an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und der Musikhochschule Freiburg/Breisgau. Er ist Kurator sowie Autor zahlreicher Aufsätze und mehrerer Bücher zur Musik und Ästhetik des 19., 20. und 21. Jahrhunderts.
Sonntag 29. Juni, 14 - 16 Uhr - Workshop für Kinder:
INSTRUMENTE BAUEN AUS NATURMATERIALIEN
für Kinder ab 7 Jahren

Wie baut man aus Tannenzapfen, Samen, kleinen Ästen und Schneckenhäuschen Musikinstrumente? In unserem Gemeinschafts-Garten können Kinder lernen, selber Weinbergschnecken-Rasseln, Blumensamen-Wellentrommeln und vieles mehr zu bauen.

Vor dem Workshop können die Kinder die Aufführung des "Gräsertheaters" besuchen und dabei die Musiker beobachten, wie sie neben traditionellen Instrumenten, auch Instrumente aus Naturmaterialien benutzen.

Anmeldung unter kontakt(at)grasertheater.de

Frühere Workshops und Vorträge:

Sonntag 1. Juni, 14 - 15:30 Uhr - Workshop:
BOTANISCHER RUNDGANG
im Gräsertheater-Garten mit Dr. Klaus Selle

Im Gräsertheater-Garten wurden bewusst Flächen "unkultiviert“ und in dem Zustand belassen wie sie im März 2014 vorgefunden wurden. Dort haben sich in den letzten Jahren viele verschieden Pflanzen von selbst angesiedelt und ihren Platz auf den Turleys zurück erobert. Einige davon wollen wir zusammen mit Dr. Klaus Selle von der NABU Gruppe Mannheim bestimmen und genauer betrachten um so mehr über diese erstaunlichen Pflanzen zu lernen.
Samstag 7. Juni, 14 - 16:30 Uhr - Workshop :
BOTANISCHES THEATER
mit Tobias Rausch

Funktioniert Theater nur mit Menschen? Oder können Pflanzen dramatische Subjekte sein? In Diskussionen und künstlerischen Experimenten wird unser Verhältnis zu Pflanzen und deren künstlerischem Potential erforscht.

Tobias Rausch arbeitet als Regisseur und Autor an zahlreichen Stadttheatern und in der freien Szene, darunter mit dem von ihm gegründeten Theater- und Performancekollektiv lunatiks produktion. Er entwickelt hauptsächlich Rechercheprojekte, die Theater als Mittel der Forschung begreifen. Zusammen mit dem Staatstheater Hannover hat er das Botanische Langzeittheater "Die Welt ohne uns" entwickelt.

Der Workshop bietet eine guten Einstieg für diejenigen, die später bei der Aufführung des Gräsertheaters mitwirken möchten.
Bitte bringt eine beliebige lebende Pflanze eurer Wahl mit zum Workshop. (Wir haben auch vor Ort noch ein paar Pflanzen zur Auswahl.)
Sonntag 8. Juni, 14 - 17 Uhr - Workshop:
PFLANZEN ANIMIEREN
mit Antje Töpfer

Zusammen mit der Stuttgarter Figurenspielerin Antje Töpfer wollen wir konkret untersuchen wie sich Pflanzen animieren, beseelen und bewegen lassen. Wo liegen Möglichkeiten für Bewegungen - wo die Grenzen?
Gemeinsam probieren wir aus, mit welchen Methoden und Hilfsmitteln (Schnüre, Federstahl, Netze etc.) wir arbeiten können und wie sich dadurch Geschichten oder Szenen darstellen lassen.

Antje Töpfer studierte Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Sie lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und Theatermacherin in Stuttgart. Neben Solotheaterstücken, die sie auf Festivals in Deutschland und weltweit spielt, sucht sie immer wieder gemeinsam mit anderen Sparten die Schnittstellen in Theaterprojekten.

Der Workshop bietet eine guten Einstieg für diejenigen, die später bei der Aufführung des Gräsertheaters mitwirken möchten.
Samstag 14. Juni, 14 - 16 Uhr - Vortrag:
EINFÜHRUNG IN DIE PERMAKULTUR
von Harald Wedig

Permakultur ist ein Konzept zum Aufbau landwirtschaftlich produktiver Lebensräume, die sich selbst erhalten. Dazu gehören auch unsere kulturellen und natürlichen Lebensräume in ihrer ganzen Vielfalt.
Permakultur integriert ökologisch basierte Entwurfskriterien, die Ethik einer wertorientierten Arbeit und die einmaligen, standortspezifischen Gegebenheiten eines Ortes und seiner Bewohner, ob menschlich oder nicht menschlich. Mit diesem Wissen können wir, wie Bill Mollison sagt, Wälder in Wüsten verwandeln, oder Wüsten in Wälder.

Harald Wedig ist Permakultur-Designer seit 1992, Berater, Gestalter und Pionier der Waldgärtnerei und des Strohballenbaus in Europa. Er arbeitet als Berater, Gestalter und Dozent für Permakultur in Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlande.
Weitere Infos: www.permakultur-institut.de
Sonntag 15. Juni, 14 - 16:30 Uhr - Vortrag:
WILD- und HONIGBIENEN im Urbanen Garten
mit Cornelis Hemmer

Der Workshop zielt darauf ab, das Urbane Gärtnern auch in seiner Facette zu verstehen, in der es biologische Vielfalt fördern kann. Lebendig und illustrativ werden Zusammenhänge zwischen Pflanze, Boden und Tierwelt deutlich. Ein besonderer Blick wird auf Wild- und Honigbienen geworfen: Bestäubung, Vermehrung, Ernte. Was bedeutet bienenfreundliches Gärtnern? Wir diskutieren gemeinsam über: heimische vs. exotische Pflanzen, ungefüllte vs. gefüllte Blüten, Augenweide und Bienenweide, Nisthilfen und Bienenstöcke. Kleine Schritte bewirken oft Wunder.

Cornelis Hemmer (50) lebt heute in Berlin. Er ist gelernter Landwirt und Diplom-Geograph. Seine Leidenschaft gilt dem Naturschutz und der Kommunikation. Gemeinsam mit seiner Frau hat er im September 2010 einen Stiftung gegründet, für die er auch projektbezogen tätig ist. Mit der Initiative Deutschland summt! stärken beide das Interesse und die Wertschätzung der Bestäuberinsekten in der breiten Bevölkerung. Die Anerkennung dieser Initiative als UN-Dekade Projekt zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt und die Wahl als eines von 100 ausgewählten Projekten bei der InitiativeLand der Ideen 2013 / 2014 hat ihre Arbeit bundesweit bekannt gemacht. Im September 2013 erschien im Kosmos-Verlag ihr Ratgeberbuch Wir tun was für Bienen – Bienengarten, Insektenhotel und Stadtimkerei.